Herde-Management

Eine ruhige Yakherde zu haben, ist wohl das Ziel eines jeden Yakhalters. Dazu trägt zum grossen Teil der eigene Umgang mit den Tieren bei. Dennoch sollte man ein paar weitere Punkte beachten:

  • Ausgewogene Herde:
    • Yaks sind in grösseren Herden glücklicher und ruhiger, als wenn nur zwei Tiere separat gehalten werden.
    • Eine ausgewogene Herde von Yaks ist tendenziell eine Herde mit älteren Kühen und ihren Kälbern, mit einem ruhigen Stier darin.
    • Auch Ochsen können zur Ausgewogenheit der Herde beitragen.
  • Zusammenstellen der Herde:
    • Zum Beginn der Yakhaltung sollte unbedingt darauf geachtet werden, dass der Stier aus einer anderen Linie kommt als die weiblichen Tiere, um Inzucht zu vermeiden.
    • Beim Zusammenstellen einer neuen Herde können alle weiblichen Tiere bei einem Züchter gekauft werden, was den Vorteil hat, dass sich die Tiere bereits kennen.
    • Es ist aber auch ohne weiteres möglich, Tiere aus verschiedenen Betrieben zu kaufen. Dabei ist jedoch ein sorgsames Zusammenführen zu beachten.
    • Wenn Yaks, die sich nicht kennen, zusammengeführt werden, muss man sie die ersten Tage in einem ausbruchsicheren Bereich halten, bis die Rangordnung in der neuen Herde geklärt ist. Mit sorgfältiger Beobachtung ist dies gut zu bewerkstelligen.
  • Herdeschutz: Die Herde verteidigt sich gegen einheimische Raubtiere wie Luchs und Wolf. Yaks werden teilweise zum Herdeschutz in kleinen mit Ziegen gemischten Herden auf begrenzten Weiden eingesetzt.
  • Yaks haben sehr gute Mutterkuheigenschaften: Mütter schützen ihre Kälber. Im Allgemeinen kalben Yak-Kühe problemlos ab, ohne menschliche Hilfe.
  • Kontakt zur Herde: Damit die Yaks zahm bleiben, ist es während der Weidesaison unumgänglich, die Herde mindestens jeden zweiten Tag zu kontrollieren und sich mit den Tieren abzugeben. Haben Yaks über längere Zeit keinen Kontakt zu Menschen, werden sie rasch scheu.
  • Yaks sind langlebig und robust. Ein Yak kann über 20 Jahre alt werden. Yaks wachsen allerdings auch langsamer und sind später schlachtreif als andere Rinder. Gewöhnlich werden Yaks nicht vor dem Alter von eineinhalb Jahren geschlachtet oder nach zwei Sommern auf der Alp, oft aber erst mit zwei bis drei Jahren.
  • Es ist wichtig für einen jeden neuen Besitzer von Yaks, sich über seine Kapazität Gedanken zu machen. Eine Herde kann sich innerhalb eines Jahres von der Anzahl Tiere her mehr als verdoppeln.